Canopy Growth meldete für das am 30. September 2025 zu Ende gegangene Quartal einen konsolidierten Nettoumsatz von 67 Mio. C$, ein Plus von 6 % im Vergleich zum Vorjahr. Dabei stieg der Cannabis-Nettoumsatz auf 51 Mio. C$, was einem Anstieg von 12 % gegenüber dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 entspricht.
Das kanadische Segment für den Erwachsenengebrauch erzielte einen Umsatz von 24 Mio. C$, ein Plus von 30 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, das vor allem auf infundierte Pre-Roll-Joints und neue All-in-One-Vape-Formate zurückzuführen ist. In der Zwischenzeit erzielte das medizinische Cannabisgeschäft in Kanada einen Nettoumsatz von 22 Mio. C$, ein Plus von 17 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, das auf ein höheres Volumen an versicherten Patienten, größere Bestellmengen und ein breiteres Produktsortiment zurückzuführen ist.
Das internationale Cannabis-Segment war jedoch stark rückläufig und verzeichnete einen Nettoumsatz von 5 Mio. C$, was einem Rückgang von 39 % gegenüber dem Vorjahr entspricht und auf Engpässe in der Lieferkette in Europa zurückzuführen ist. Das Geschäft des Unternehmens unter der Marke Storz & Bickel erwirtschaftete einen Umsatz von 16 Mio. C$ (minus 10 %), da es unter dem starken Vorjahresumsatz litt und mit Gegenwind bei den Verbraucherausgaben zu kämpfen hatte. Eine neue Produkteinführung (VEAZY™) im September 2025 bietet jedoch gewisse Chancen.
Gewinnspanne, Kostenkontrolle und Free-Cash-Flow-Verbesserung
Die Bruttomarge für das Quartal lag bei 33 %, ein Rückgang um 200 Basispunkte gegenüber dem Vorjahresquartal. Die sequenzielle Verbesserung (um 800 Basispunkte gegenüber Q1) deutet auf operative Gewinne hin. Im Einzelnen sank die Bruttomarge des Cannabis-Segments auf 31 % (von 36 % im Vorquartal), was auf einen geringeren Beitrag der margenstärkeren internationalen Märkte und höhere Bestandsrückstellungen zurückzuführen ist, die teilweise durch Effizienzsteigerungen in der Produktion und das Wachstum in Kanada ausgeglichen wurden. Im Gegensatz dazu stieg die Bruttomarge von Storz & Bickel von 32 % im Vorjahr auf 38 %, was durch die Einstellung älterer Produktlinien und margenstärkere neuere Artikel begünstigt wurde.
Auf der Ausgabenseite gingen die SG&A-Kosten im Jahresvergleich um 13 % zurück, und das Unternehmen meldete, dass es seit dem 1. März 2025 Einsparungen in Höhe von 21 Mio. C$ auf Jahresbasis erzielt hat. Der Betriebsverlust aus fortgeführten Geschäften verringerte sich auf 17 Mio. C$, eine Verbesserung von 63 % gegenüber dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025. Der bereinigte EBITDA-Verlust verbesserte sich auf 3 Mio. C$ (gegenüber 6 Mio. C$ im Vorjahr). Der Free-Cashflow betrug im bisherigen Jahresverlauf 31 Mio. C$ (gegenüber 112 Mio. C$ im Vorjahreszeitraum), was hauptsächlich auf geringere Zinszahlungen und den Schuldenabbau zurückzuführen ist.
Für die Anleger ist vielleicht am wichtigsten, dass sich die Barmittel und Barmitteläquivalente zum 30. September 2025 auf 298 Mio. C$ beliefen und damit die ausgewiesenen Schulden um etwa 70 Mio. C$ überstiegen, wodurch frühere Zweifel an der Unternehmensfortführung ausgeräumt wurden.
Strategischer Ausblick und Auswirkungen auf die Anleger
Canopy Growth hebt mehrere strategische Maßnahmen hervor, die darauf abzielen, die Dynamik aufrechtzuerhalten:
- Eine Pipeline, die sich auf differenzierte Formate und eine engere Abstimmung zwischen Einzelhandel und Gewerbe konzentriert, zielt auf ein weiteres Wachstum im Bereich Adult Use in Kanada in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres ab.
- Die DOJA-Anbauanlage (mit Sitz in Kelowna) ist nun für die medizinischen Patienten von Spectrum Therapeutics bestimmt und unterstützt die höherwertigen kanadischen medizinischen Cannabisbetriebe.
- Eine spezielle Supply-Chain-Initiative im europäischen Medizintechnikgeschäft ist im Gange, und es wird erwartet, dass sie sich bis zum Jahresende stabilisiert.
- Es wird erwartet, dass ein volles Quartal mit VEAZY™ S&B-Geräteverkäufen und eine starke Urlaubssaison das sequenzielle Wachstum im dritten Quartal unterstützen werden. Allerdings könnte der Zolldruck den Zugang zum US-Markt einschränken.
- Weitere Senkung der Verkaufskosten durch Prozessstraffung, Investitionen in Ertrag/Qualität und ein strafferes Lieferantenmanagement.
Für Anleger im Cannabissektor ist die Bilanz gemischt, aber positiv. Auf der positiven Seite: bedeutendes kanadisches Wachstum für den Gebrauch durch Erwachsene und für medizinische Zwecke, Margenausweitung im Gerätegeschäft, Schuldenabbau, steigende Liquidität und Kostendisziplin. Auf der vorsichtigen Seite: Das internationale Engagement bleibt schwach, die Gesamtrentabilität ist immer noch ein Verlust, und das Makro-/Verbraucherrisiko (insbesondere in den Export-/Gerätemärkten) bleibt bestehen.
Was als nächstes zu beachten ist
Wichtige bevorstehende Ereignisse und Messgrößen:
- Beobachtung der Ergebnisse des dritten Quartals (das am 31. Dezember 2025 endet) im Hinblick auf sequenzielle Verbesserungen bei der Verwendung durch Erwachsene, Wachstum im Gerätegeschäft, Margensteigerungen und einen Free-Cashflow, der sich auf den Break-Even zubewegt.
- Regulatorische, tarifäre und konsumtive Trends in den USA und Europa bleiben Risikofaktoren.
- Die Umsetzung der Innovationspipeline und die kommerzielle Einführung neuer Formate werden die wichtigsten Triebkräfte für künftiges Wachstum sein.

